Rezension: Bildbearbeitung und Design für Social Media

Social Media wird immer wichtiger, und Social Media wird immer visueller. Egal, welche Plattform man nimmt: Postings, die nicht nur aus Text bestehen, erhalten mehr Aufmerksamkeit. Unterstützt wird dieser Trend oftmals auch von den Algorithmen, die bestimmen, was mir als User angezeigt wird.

Die vielen Plattformen von Facebook über LinkedIn bis hin zu Pinterest haben sich leider alle so ihre Lieblings-Bildergrößen ausgedacht, und darum ist es wichtig, das bei der Erstellung von »visual content« zu beachten und entweder entsprechende Dateien zu generieren oder einen Kompromiss zu finden zwischen idealen Bild-Formaten einerseits und dem Aufwand zur Erstellung der Varianten andererseits.

Und hier kommt das Buch »Bildbearbeitung & Design für Social Media« von Rosita Fraguela ins Spiel. Auf 350 Seiten (!) werden zunächst die Grundlagen erläutert. Auf eine allgemeine Einführung zum Thema folgen mehrere Kapitel, die sich eher an Nicht-Designer*innen wenden: Die Abschnitte zu »Bildbearbeitung«, »Design für Social Media«, »Farben – essenziell für die visuelle Kommunikation« und »Schriften und Typografie« erhalten aber auch hilfreiches Wissen für all diejenigen, die dazu etwas in ihrer Ausbildung bzw. im Studium mitbekommen haben, aber vielleicht nicht in Hinblick auf Social Media.

Danach kommt ein sechzig Seiten starkes Kapitel, in dem von Adobe Bridge bis Word Swag in alphabetischer Reihenfolge 29 Softwareprogramme vorgestellt und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. So bekommt man einen guten Überblick, auch wenn natürlich gerade auf den Smartphones und Tablets immer wieder neue Apps auf den Markt kommen.

Im Anschluss daran folgt der für mich wichtigste Teil des Buches: In jeweils eigenen Kapiteln werden die verschiedenen Bildformate für Facebook, Twitter, YouTube, XING, LinkedIn, Pinterest und Instagram erläutert und zusätzliche Tipps gegeben, was alles zu beachten ist. Und das jeweils für alle Stellen, an denen Visuelles eingesetzt werden kann. Bei beispielsweise Facebook also Profilbilder, Titelbilder (für Profile, Seiten, Gruppen, Veranstaltungen), Beiträge, Alben, Notizen und Werbeanzeigen. Oder bei XING Profilbild, Titelbild, Gruppen-Logo, Gruppen-Hintergrundbild, Portfolio-Bilder, Events (Logo und Hintergrund, Anzeigen und Stellenanzeigen.

Da kommt bei sieben besprochenen Plattformen so einiges zusammen und es ist etwas deprimierend zu sehen, wie viel zu beachten ist, will man optimale Ergebnisse auf allen Kanälen erzielen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es aber nicht, und so ist es gut, mit diesem Buch die notwendigen Informationen umfassend, aber trotz des Seitenumfangs kompakt erläutert zu bekommen. Als Zugabe gibt es auf der Website der Autorin Templates zum Download, die die Arbeit erleichtern.

Inhaltlich ist das Buch also sehr zu empfehlen, lediglich am Design des Buches habe ich ein paar Kritikpunkte: Die einzelnen Kapitel sind lediglich per Farbschema gekennzeichnet, es fehlt die Angabe des Kapitels irgendwo am Seitenrand. So muss ich erst wissen, ob das nun das YouTube-Rot, das Pinterest-Rot oder das Instagram-Pink ist, um zu wissen, im welchen Kapitel ich gerade bin. Ähnliches gilt für die Blautöne von Facebook, Twitter und LinkedIn. Die Schrift Futura für alle Texte, also Überschriften aber auch Fließtext, einzusetzen (Ausnahme: Titel und Rücktitel), empfinde ich nicht als die beste Wahl. Gerade für das Lesen längerer Texte gibt es Alternativen, die lesbarer sind.

Mein Fazit: Ein gelungenes Lehr- und Nachschlagewerk, zu dem ich sicherlich häufiger greifen werde. Dass es zusätzlich im Web die Templates zum Download gibt (siehe oben) und die Autorin auf aktuelle Änderungen mit einer eigenen Landingpage eingeht, runden den positiven Eindruck ab.


Rosita Fraguela
»Bildbearbeitung & Design für Social Media«
350 Seiten
O’Reilly-Verlag
Print: 24,90 / Digital € 19,99
(Link zum Buch beim Verlag)

ISBN Print: 978-3-96009-098-4
ISBN PDF: 978-3-96010-267-0
ISBN ePub: 978-3-96010-268-7
ISBN Mobi: 978-3-96010-269-4


Anmerkung: Ich kenne die Autorin persönlich, habe das Buch aber selbst gekauft.